Berlin am Dienstag, den 07.05.2024
National

Hinrundenfazit für Weißrussland

Ein Blick auf die Tabelle der ersten weißrussischen Liga verrät eigentlich alles. Donamo Minsk ist Tabellenführer (16 Siege in 17 Spielen) und dann kommt lange nichts, also alles eigentlich wie immer? Pure Langeweile? Mitnichten! Die weißrussische Liga erlebte eine ihrer spannendsten Hinrundenserien ihrer Geschichte!

Allein die Ausgangssituation vor der Saison machte deutlich, dass die weißrussische Liga nervenzerreißende und faszinierende Kämpfe um die internationalen Plätze und um den Klassenerhalt zu erwarten hatte. Donamo Minsk war wie immer als klarer Favorit für den Meistertitel determiniert, aber Mannschaften wie Luk Minsk, FV Gomel, Lok Vitebsk, Neftan Novopolotsk, Schechtjor Soligorsk, Dnapr-Transhmash und Dinamo-93 Minsk wollten ihre internationale Pläne konkretisieren. Dahinter sollte sich ein kleines Mittelfeld mit Mannschaften wie Torpedo Kadino, MTZ-RIPO Minsk und Derida Shdanovichi bilden, während die restlichen Mannschaften fürchten mussten, dass ihnen ein langer und zermürbender Abstiegskampf bevorstehen werden würde.

Der Saisonstart wirbelte allerdings direkt die Ausgangssituation komplett durcheinander, bereits nach 3 Spielen ließen einige hochgehandelte Teams wertvolle Punkte liegen. Zwar kristallisierte sich schnell heraus, dass Donamo Minsk vorne wegmarschieren würde, jedoch was für Ausrutscher leisteten sich Mannschaften wie Neftan Novopolotsk, Dnapr-Transhmash und Dinamo-93 Minsk? Dinamo-93 Minsk verlor zu Hause gegen den Underdog Zvazda Minsk, Transhmash konnte gegen die aktuell 12. Platzierten Mannen aus Mosty nichts zu Stande bringen und Neftan Novopolotsk patze gegen Vertikal Kalinkov, der sich zur Zeit auf dem vorletzten Platz wiederfindet. Dagegen kamen die hochgehandelten Teams Luk Minsk, FV Gomel, Lok Vitebsk und Schechtjor Soligorsk gut aus den Startlöchern, außerdem lebten Vereine wie Torpedo-Kadino und Kommunalnik Slonim mit Überraschungen auf. Andererseits kam die größte negative Überraschung aus Minsk: MTZ-RIPO Minsk startete mit einer Serie von 3 Niederlagen und hinkte damit früh den eigenen Ansprüchen hinterher.

Wenngleich im weiteren Verlauf der Saison Dnapr-Transhmash und Dinamo-93 Minsk sich schnell rehabilitierten, hatte MTZ-RIPO Minsk nach 8 Spielen nur einen Punkt geholt, was so keineswegs zu erwarten war. Darüber hinaus kam Neftan Novopolotsk überhaupt nicht in die Gänge: Nach 8 Spielen standen nur ein Sieg und 9 Punkte zu Buche, die internationalen Plätze schienen für Frederik Hartmann weit außer Reichweite. Eine Katastrophe für den Verein! Stattdessen hatten die Minsker Martin Lehmann und Andreas Wursthorn ihre Lage voll in Griff: Donamo Minsk und Luk Minsk zogen vorne weg ihre Kreise, wobei im Hintergrund FV Gomel lauerte und Torpedo-Kadino sich vorne immer noch überraschenderweise festklammerte. Ansonsten profilierte sich die weißrussische Liga durch Eines: Spannung! Dies lässt sich ins Besondere am 8. Spieltag konstatieren: Der Fünfplatzierte Lok Vitebsk und der 15. Kommunalnik Slonim lagen ganze 5 Punkte auseinander.

Daraus resultieren noch einige Veränderungen und Verschiebungen bis zum Schluss der Hinserie! Zugegeben, der ziemlich unbeliebte Verein Donamo Minsk ist immer noch langweiligerweise Erster, jedoch versagte die Mannschaft am 13. Spieltag und verlor das einzige Spiel gegen Schechtjor Soligorsk. Auf den internationalen Plätzen finden sich schließlich altbekannte Mannschaften wieder: FV Gomel, Luk Minsk, Lok Vitebsk und erstaunlicherweise auch Neftan Novopolotsk. Nach dem katastrophalen Start für die Mannen aus Novopolotsk konnte die Mannschaft doch noch eine Siegesserie hinlegen, wodurch Neftan auf dem 5. Tabellenplatz katapultiert worden ist. Dahinter liegt nur mit einem Punkt Abstand (!) Dinamo-93 Minsk, hier ist also noch nichts entschieden! Auch Schechtjor Soligorsk, die nach guten Saisonstart etwas schwächelten, arbeiteten sich auf den 7. Tabellenplatz vor, der Sieg gegenüber Donamo Minsk war wohl dabei die Initialzündung. Die Manager aus Weißrussland wittern jedoch Betrug! Der Sieg von Schechtjor über Minsk sei möglicherweise gekauft und sollte dafür sorgen, dass Soligorsk wieder weiter vorne in der Tabelle zu finden ist. Man munkelt, dass viele Millionen Euro geflossen seien, doch was ist an diesem Skandal wirklich dran? Die Ermittlungen laufen!
Auch MTZ-RIPO Minsk fing sich noch einigermaßen, indem sie anfingen erste Punkte zu sammeln, so dass am 16. Spieltag die Abstiegszone zum ersten Mal verlassen werden konnte. Aber Dnapr-Transhmash ließ dagegen richtig nach: Nach 17 Spieltagen heißt es nur Platz 10! Eine echte Enttäuschung!
Ferner lässt sich noch feststellen, dass die Abstiegszone ab dem 13. Tabellenplatz beginnt, den Kommunalnik Slonim anführt. Die Slonimer haben dabei 5 Punkte Vorsprung vor den ersten beiden Abstiegsplätzen, die Slevia Mozyr und Vertikal Kalinkov belegen. Für FV Neman Grodno scheinen dabei die Lichter auszugehen: 5 Punkte aus 17 Spielen, das riecht nach Abstieg!

Was bleibt schließlich zu konkludieren? Die weißrussische Liga ist spannend und nervenzerreißend wie nie! Die Hinrunde verfügte über sehr unterschiedliche Facetten, es gab außer mit Donamo Minsk keine ernsthaften Konstanten, sondern viele Verschiebungen und Überraschungen. Das Feld ist weiterhin nah bei einander, die Rückserie verspricht daher viel Nervenkitzel, nicht nur wegen des Minsk-Soligorsk-Skandals!

Frederik Hartmann für EFMo.

Anonymer Autor am Samstag, den 08.01.2011

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